Bei Pickering Electronics dreht sich alles um Reed-Relais, die eine Alternative zu HL-, MEMS- und elektromechanischen Relais sind.
Ein Reed-Relais bietet seinem Anwender, wenn es korrekt eingesetzt wird, höchste Zuverlässigkeit bei langer Lebensdauer. Auf dem Markt befinden sich zwar alternative Lösungen in anderen Technologien auf Basis von Halbleitern, MEMS und Elektromechanik, die einfache Einsetzbarkeit und die erreichten Fortschritte bei Baugröße und Leistungsdaten sind jedoch Garanten dafür, dass Reed-Relais noch viele Jahre im Markt vor sich haben.
Erfunden wurde das Reed-Relais 1936 von den Bell Telephone Laboratories. Seit dieser Zeit hat sich dieser Relais-Typ von ursprünglich sehr großen, relativ simplen Teilen kontinuierlich weiterentwickelt zu den kleinen, hochzuverlässigen Bauelementen, die wir heute kennen. Produktionsverfahren und Qualitätsmanagement-Systeme haben sich seither enorm verbessert, und die Kosten sind drastisch gefallen. Mehr als 30 Jahre nach der Erfindung des Reed-Relais wurde im Jahre 1968 die Firma Pickering Electronics gegründet, und selbst zu dieser Zeit gab es noch Stimmen, die diesen elektromechanischen Bauteilen eine nur sehr begrenzte Lebensdauer im Markt zubilligen wollten. Die Entwicklung verlief anders, und qualitativ hochwertige Reed-Relais haben Märkte erobert, die damals unvorstellbar waren.
Die Technik des Reed-Relais
Ein Reed-Relais besteht im Wesentlichen aus zwei ferromagnetischen Metallzungen (Nickel und Eisen im Verhältnis von ca. 50:50), die von einem Glasgehäuse umschlossen sind, das nicht nur die Position der Metallzungen fixiert, sondern diese Zungen auch hermetisch einschließt und so verhindert, dass der kritische Kontaktbereich im Innern des Gehäuses kontaminiert wird.
Wird ein magnetisches Feld in Richtung der Achse der Metallzungen angelegt, wird das Feld dort wegen des ferromagnetischen Charakters der Zungen verstärkt, und die offenen Kontakte der Metallzungen bewegen sich aufeinander zu, bis die Lücke zwischen ihnen geschlossen ist und der Strom fließt. Die hermetisch dichte Hülle um die Reed-Kontakte ist mit Inertgas gefüllt. Bei Hochspannungsausführungen ist im Glasgehäuse statt der Gasfüllung ein Vakuum. Diese Gas-/Vakuumfüllung verleiht dem Reedschalter seine außergewöhnlich hohe mechanische Lebensdauer.